Rückblick: Elias-Zyklus und Aquarelle im Foyer 89

Stadtkirchenverband präsentierte Werke des Malers Erich Grün

Mit rund 100 Bildern füllte die jüngste Ausstellung des Malers Erich Grün problemlos die großzügige Weite des Foyers 89. Und doch mussten sich die Macher auf einen Bruchteil der Werke konzentrieren, die der 2009 verstorbene hannoversche Künstler hinterlassen hat. Zu sehen waren rund 60 unverkäufliche Werke aus dem Zyklus "Elias", der letzten thematisch zusammenhängenden Werkreihe Grüns, sowie rund 40 Aquarelle, von denen etliche verkauft wurden. Zahlreiche Gäste nutzten bereits die Vernissage, um sich durch das Foyer flanierend eine ersten Überblick zu verschaffen, den Bachchor zu hören, der unter Leitung von Professor Jörg Straube Auszüge aus dem Elias-Oratorium von Felix Mendelssohn-Bartholdy sang, sowie sich von Pastor Michael Stier den Künstler Erich Grün und seine Kunst vorstellen zu lassen.

"Auch daß ich nicht der Meinung bin, daß durchs Evangelion sollten alle Künste zu Boden geschlagen werden und vergehen, wie etliche Abergeistliche fürgeben, sondern ich wollt alle Künste, sonderlich die Musica, gerne sehen im Dienst des, der sie geben und geschaffen hat." Martins Luthers Vorrede zum Wittenberger Gesangbuch stellte Stadtsuperintendent Hans-Martin Heinemann seiner Begrüßung voran, um auch seine Position zur Bedeutung der Kunst in der Verkündigung zu bestimmen. "Vielleicht erinnert man sich noch, dass er den Bilderstürmern entgegentrat, und die lutherische Tradition im Unterschied zu den Reformierten immerhin doch manchen Kunstschmuck als wohlgefällig und sinnvoll in Kirchen achtete", so Heinemann weiter. Er steht für den Evangelisch-lutherischen Stadtkirchenverband Hannover, der nach Grüns Tod dessen künstlerisches Erbe übertragen bekommen hat.

Gemeinsam mit dem ehemaligen Leiter der Stadtkirchenkanzlei, Christian Hacke, und Elke Sommer (Leitungsassistenz des Stadtkirchenvorstandes) hatte der ehemalige Leiter der Stadtakademie Hannover, Pastor Michael Stier, die Ausstellung im Foyer 89 vorbereitet. Sie lief von November 2011 bis Ende März 2012. Als langjähriger Gesprächspartner Erichs Grüns und kompetenter Kenner dessen Lebenswerkes trat Michael Stier während der Ausstellungseröffnung ans Rednerpult, um mit einem vielschichtigen Einführungsvortrag nicht nur Wesen und Wirken Erich Grüns zu erläutern, sondern auch die thematische Brücke zwischen dem Propheten Elias, den Mendelssohn-Oratorium und dem gezeigten Bilder-Zyklus zu schlagen.

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